Via Benaco - Tremosine (BS)
Strada della Forra: mit dem Motorrad auf dem achten Weltwunder
Die Strada della Forra im Herzen der Berge am lombardischen Ufer des Gardasees, wurde von Winston Churchill einst als „achtes Weltwunder“ bezeichnet. Zu Recht! Die eindrucksvolle Strecke schlängelt sich entlang des Grabens, den der Wildbach Brasa von Pieve in Richtung See schuf, und führt hinunter nach Porto di Tremosine, wo sie auf die Staatsstraße Gardesana trifft. Atemberaubende Aussichten, steile Kurven und Passagen durch das Innere des Berges in einem hypnotischen Wechselspiel von Licht und Dunkelheit machen diese etwa sechs Kilometer lange Strecke zum echten Reiseerlebnis und zur Traumstraße für Motorradfahrer.
Die Straße ist so attraktiv und waghalsig, dass sie als Kulisse für einige Actionfilme diente. Den Adrenalinrausch seiner Kurven manifestierte James Bond-Darsteller Daniel Craig. Einige der Verfolgungsjagden aus „007 - Ein Quantum Trost“ wurden auf der Felszunge zwischen Gargnano, Campione, Tremosine, Limone del Garda, Riva del Garda, Torbole und Malcesine gedreht. Die Schluchten der Forra sind auch Schauplätze von „Ride 3“, einem der bekanntesten Motorradrennspiele.
Die Strada della Forra beginnt an der Gardesana Occidentale (SS 45) und führt nach Limone sul Garda. Eine Kurve nach der anderen reiht sich von den 65 Metern des Seeufers bis auf 423 Meter Höhe nach Pieve di Tremosine, einem der schönsten Dörfer Italiens. Wer noch höher hinaus bis nach Vesio möchte, muss sich auf ein atemberaubendes Gewirr von Gängen unter dem Felsen, mit von Schlingpflanzen bewachsenen Tunneln, Brücken und Überhängen einlassen.
Auch wenn die Strada della Forra heute eine Attraktion für Touristen aus aller Welt ist, geht sie auf den Wunsch des Dorfes Tremosine sul Garda nach einer praktischeren Straße für den Transport von Waren und Menschen zurück. Vor 1889, dem Jahr des ersten Projekts, war der Ort nur zu Fuß über kleine Straßen wie den Porto Pieve-Weg zu erreichen. Die 1913 eingeweihte Forra markierte einen Neubeginn: ein in den Felsen gezwängtes Meisterwerk der Ingenieurskunst, das endlich das Reisen erleichterte und die jahrhundertelange geografische Isolation beendete.
Als modernes Biker-Paradies ist die Strecke auch mit dem Fahrrad und dem Auto befahrbar, doch wegen der Haarnadelkurven und sehr engen Tunnel ist Vorsicht geboten. Es ist kein Zufall, dass eine besondere Madonnina am Straßenrand über die Autofahrer wacht. Fast die gesamte Strecke verläuft parallel zu einem Wanderweg mit dreieinhalbstündiger Route mittleren Schwierigkeitsgrads und einem Höhenunterschied von etwa 400 Metern.
