Verona
Der Pandoro di Verona, Geschichte und Ursprünge des Wahrzeichens einer Stadt
Verona, Romeo, Julia, die Arena... und der Pandoro!
Die Stadt Verona, die weniger als eine Stunde vom Gardasee entfernt liegt, muss man nicht vorstellen, und ihre berühmteste Süßspeise schon gar nicht.
Wunderschön anzusehen, weich wie ein Kissen, nach Vanille duftend und von herrlich goldener Farbe... Aber was sind die Ursprünge des Pandoro?
Einigen Theorien zufolge geht der Pandoro auf die Zeit der alten Römer zurück: Es scheint, dass bereits zur Zeit von Plinius dem Älteren ein Brot mit Mehl, Butter und Öl gebacken wurde. Eine andere These führt die Entstehung des Pandoro auf die Kreuzung des Rezepts für das "pan de oro" aus dem 13. Jahrhundert zurück, das auf den Tischen des venezianischen Adels serviert wurde, mit dem Nadalin, einem Kuchen, den die Veroneser seit dem Mittelalter zu Weihnachten verzehrten.
Eine andere Legende besagt, dass ein Verkäufer, der ein sonnenbeschienenes Stück Pandoro in die Hand nahm, ausrief: "l'è proprio un pan de oro!" (Es ist tatsächlich ein Pan de oro!).
Die moderne Geschichte des Pandoro hat jedoch ihren Fixpunkt im Oktober 1884, als Domenico Melegatti, der Gründer der gleichnamigen Süßwarenindustrie, ein Patent für dieses Gebäck mit der typischen achtzackigen Sternform anmeldete. Die Kreation der mittlerweile ikonischen Form wurde Angelo Dall'Oca Bianca, einem impressionistischen Maler aus Verona, anvertraut.
Der Erfolg des Pandoro war so groß, dass viele versuchten, sein Rezept zu reproduzieren und zu imitieren. Domenico Melegatti beschloss daher, einen Wettbewerb zu veranstalten: Wer das offizielle Rezept des Kuchens herausfindet, würde 1.000 Lire gewinnen. Unnötig zu erwähnen, dass niemand den Test bestand.
Obwohl die Zutaten zu den gewöhnlichsten gehören (Mehl, Zucker, Eier, Hefe, Butter), ist das Verfahren komplex und zeitaufwändig, man denke nur an den vierstufigen Hefeprozess.
Pandoro schmeckt auch pur köstlich, doch es gibt zahlreiche Kombinationen - von Cremes bis zu Schaumperlen -, die perfekt zu diesem Kuchen passen.
Einer der großen Klassiker ist die Kombination mit Zabaglione, Chantilly-Creme oder Mascarpone-Creme, die an den Weihnachtsfeiertagen unvermeidlich ist.
Bei den Weinen sind likörartige Rotweine und weiße Rosinen ideal, aber auch ein Champagner, mit dem man um Mitternacht anstößt.
In Italien ist der Pandoro (und sein ewiger Rivale Panettone) sozusagen die Weihnachtssüßigkeit schlechthin geworden, auch wenn bekannt ist, dass Domenico Melegatti mit diesem Rezept einen Kuchen kreieren wollte, der zwar während der Feiertage, aber auch das ganze Jahr über gegessen werden kann.
Es lohnt sich, während eines Urlaubdem nahe gelegenen Verona einen Besuch abzustattens am Gardasee eine Sünde der Völlerei zu begehen und , um den echten Pandoro in einer der dortigen Konditoreien zu probieren.